Angst
Angst, oder wie soll ich es anders nennen,
dass was mich quält und drängt zum Flennen.
Draußen scheint die Sonne, lächelt warm,
doch ich friere, fühle mich nur entsetzlich arm.
Gedanken schweifen, schwebend in die Ferne,
erträumen zarte Früchte, ohne bittere Kerne.
Unendlich schwer ist's da Realitäten zu begreifen,
dass nun mal am dürren Baum keine Früchte reifen.
Tiefste Hoffnung geht irgendwann zu Grunde,
wenn du nicht Folge leistest, dem ewigen Bunde.
Tollkühn forderte ich, was keiner je erfüllen kann,
versagte auch, ward Clown und ein gefallener Mann.
In jedem Glied meines schlaffen, toten Leibes
brennt seither die Qual, wie es ist, so bleibt es.
Angst, oder wie soll ich es anders nennen,
vor dem was verfällt, ohne Gnade zu kennen.
Muss ich wirklich erst vollends Sterben,
kann nur mein Staub die Herrlichkeit ererben?
Oh Gott, du schöpftest einst aus reinster Erde,
bliest ihr Odem ein, den Adam dann entehrte.
Und heute stehe ich vor Dir, ebenso wie er,
und vertraue kindlich, du hörst mein Begehr.
Herr nimm meine Ängste, wandle sie in Geist,
dass wache Vorsicht, nicht stehen bleiben heißt.
MikeH©® 2ooo-o4-o9