Was tröstet ...
Verwischt vom Tränenregen
das einst so frohe Farbenspiel
gehüllt in dunkle Wolken
der Hoffnungsreigen fiel
Augen wie trübes Wasser
vom Eiswind rote Wangen
bin damals ohne Worte
ich einfach so gegangen
Hilflos warum fragend
weil ich aufrichtig geliebt
Erinnerung an Zärtlichkeiten
den Dolch nur tiefer schiebt
Raus aus den Gedanken
Schiffbruch auf offenem Meer
wie gerne würde ich Land sehn
wenn ich doch stärker wär
Was kraftvoll angepackt
verliert ohne Halt den Sinn
verlassen muß erkennen
welche Ruine ich damit bin
Zernagt von tiefen Zweifel
entfernt von jedem Licht
widersteht allem neuen Anfang
ein Schmerz der mich zerbricht
Wo nur ist mein Lachen
mein Hang zur Poesie
wo die Antwort aller Fragen
meine Lebensmelodie
Gemeuchelt lebendigen Leibes
mit Wunden die größer werden
auf das Liebe die ich spüre
Herz schlimmste Qual auf Erden
Halte fest am Strohhalm
damit Trost sich findet
es ziehe selbst am Schopfe
wer Verlorenes überwindet
Ein Gruß dem stillen Nebel
Quelle des Morgentau
Leben aus vergangnen Tränen
dessen ich neu vertrau
Duftend frischer Morgen
weckt liebliche Melodien
dem Gram der langen Nacht
ist tausendfach verziehen
Sonne entzündet Feuer
Wärme die nicht vergeht
schmilzt den Frost am Herzen
wie's keiner sonst versteht
Das Meer der bunten Blätter
Gleichnis für tiefsten Trost
gewandelt in lebendige Farben ist
was früher mich erbost
Sanft darf ich mich betten
im Schoße der Natur
die obwohl sie unvollkommen
dennoch Lebensfreude pur
Wo endet der Regenbogen
der in meinem Herz entspringt
es ist das ungeschönte Heute
das Weg und Ziel mir bringt
Auch finsterste Nacht birgt Schätze
Ruhe, Versteck und Sternenglanz
jedes Teilchen aus Gottes Schöpfung
hält mich geborgen - ganz
Liebe läßt sich nicht binden
weder reduzieren noch begraben
sie lebt in jeden Augenblick
den wir dankbar empfangen haben
Dunkler Wolken Tränenregen
mündet doch im Strom des Lebens
reingewaschene, klare Augen
sehen das niemals, nichts vergebens
Ich atme die neue Freiheit
wohin ich rieche, höre, sehe
ich schmecke und empfinde
die Gnade in der ich stehe
Neugeboren im alten Garten
wiegt sich Friede in den Bäumen
im Schmerz empfangener Liebe darf ich
von Verstehen und Erlösung träumen
Vorbestimmte Wege gehen
wiederentdeckt in Gottes Glauben
heißt Neuland zu betreten
ist Heilung der Blinden und Tauben
Anbetende Liebe schlägt Brücken
die aus nichtigem Dasein führen
und wann immer ich darauf vertraue
kann ich den Trost tief in mir spüren
... daß tröstet
MikeH©® 24.1o.1999